Reiseziel des Monats November 2017

von | Okt 27, 2017 | Uncategorized, Uncategorized

Bhutan im Himalaja

Es ist Ende Oktober und damit Zeit für uns, euch unser Reiseziel für den November 2017 vorzustellen. Wer nun glaubt, dass wir euch in dem traditionell dunklen und nebeligen November in die Sonne und an den Strand schicken, der irrt. Unser monatliches Reiseziel ist vielmehr etwas für jene unter euch, die in den Ferien Abenteuer suchen und gerne dort unterwegs sind, wo sich noch keine Touristenmassen durch die Gegend schieben. Die Rede ist von Bhutan in Südasien. Wie immer stehen am Anfang unseres Reisetipps einige Infos sowie ein kleiner geschichtlicher Überblick, um zu wissen, wohin man reist.

Wissenswertes über Bhutan

Bhutan ist ein Königreich im Süden von Asien und ein Binnenstaat, der zum großteil im Himalaja liegt. Nicht weniger als 80 Prozent des Landes befinden sich in über 2.000 Metern Seehöhe. In der Landessprache heißt das Königreich Druk Yul, das übersetzt etwa „Land des Donnerdrachens“ bedeutet. Drei Landschaften herrschen hier vor: im Süden, wo der Staat an Indien grenzt, liegt die Duar-Ebene, die zum Ganges-Brahmaputra-Tieflandes zählt. Nördlich davon geht’s in den Vorderhimalaja und das Land steigt steil auf bis zu 3.000 Meter an. Hier leben die meisten der gut 750.000 Einwohner. Ganz im Norden, an der Grenze zu Tibet, befindet sich die Hochgebirgsregion Lunana, und hier liegt der 7.570 Meter hohe Gangkhar Puensum, der höchste Berg des Landes. Kleines Detail am Rande: der steinerne Gigant ist bis heute der höchste noch nie bestiegen Berg der Welt. Hauptstadt des gebirgigen Königreiches ist Thimphu.

Kleine Geschichte von Bhutan

Wenn es um die ursprünglichen Bewohner Bhutans – die Thepu – geht, gibt es keine gesicherten Infos, da keinerlei schriftliche Aufzeichnungen über sie vorliegen. Belegt ist hingegen, dass im 8. Jahrhundert nach Christus Missionare aus Indien ins Land kamen, um in dem hinduistischen Feudalfürstentum den Buddhismus zu predigen. Danach geriet Bhutan für Jahrhunderte unter tibetischer Herrschaft. Der hinduistisch-indische Einfluss wurde gewaltsam beseitigt und im 12. Jahrhundert der tibetische Lamaismus zur Staatsreligion gemacht. Zahlreiche Klöster entstanden in weiterer Folge, die zu Stützen der feudalen Gesellschaft wurden. Aus der Vermischung von den ursprünglichen Thepu und Tibetern bildet sich das Volk der Bhotija heraus. Im Frühen 16. Jahrhundert gelang es Shabdrung Ngawang Namgyel die unabhängigen Fürstentümer Bhutans zu einen und zu einem theokratischen Reich zu machen. Bis heute wird der gebürtige Tibeter und religiöse Würdenträger als Staatsgründer und Stifter der bhutanischen Identität betrachtet. Im Zuge dieser Einigung zog auch eine schriftliche Verwaltung in das Land ein und es erhielt den bis heute gültigen Namen Druk Yul. Nach dem Tod des Staatsgründers im Land 1651 breitet sich Anarchie im Lande aus, doch man konnte 1710 und 1730 Angriffe der tibetisch-mongolischen Truppen erfolgreich abwehren. Ab 1772 kam es dann zu einem beinahe 100 Jahre dauernden Grenzstreit mit der britischen Ostindien-Kompanie. 1826 eroberten die Briten Assam und erlangten die direkte Kontrolle über die Grenzpässe. Vierzig Jahr später okkupierte die britische Kolonialmacht einige Gebiete von Bhutan wie etwa den Bezirk Dewangiri. 1895 übernahm der Statthalter Ugyen Wangchuk dank britischer Hilfe die Macht und wurde 1907 in Punakha zum König gewählt. Er führte die erbliche Maharadschawürde der Wangchuk-Dynastie ein und 1910 erkannte Großbritannien die Unabhängigkeit von Bhutan an, wobei es aber die Kontrolle über die Außenpolitik behielt. 1949 schloss das Land mit Indien einen Freundschaftsvertrag, wonach Indien Wirtschaftshilfe gewährte und die außenpolitischen Beziehungen des Landes regelte. Im Jahre 1964 übernahm dann König Jigme Dorje Wangchuck die gesamte Staatsmacht und errichtet 1968 eine konstitutionelle Monarchie. 1998 beschränkte König Jigme Singye Wangchuck gegen den Willen des Parlaments seine Macht und unterstellte sich diesem. 2008 verkündete der König, das Land in eine demokratisch-konstitutionellen Monarchie umzuwandeln, wobei das Land von nun an von gewählten Volksvertretern regiert werden sollte.

Wichtige Tourismusinformationen über Bhutan

Man hört oft oder liest im Internet, dass Bhutan die Zahl der Touristen im Lande beschränkt und ist daher verunsichert, ob man überhaupt einreisen kann. Doch die Gerüchte, das nur 5.000 Touristen pro Jahr das Land betreten dürfen, sind nicht wahr. Fakt ist, dass man eine Reise nach Bhutan im Vorfeld sehr sorgfältig planen muss, da die ökonomischen Bedingungen im Land sehr begrenzt sind. So gibt es nur wenige Hotelbetten und auch die Zahl der erhältlichen Flugtickets ist begrenzt. Trotzdem steigt die Zahl der Menschen, die Bhutan besuchen, kontinuierlich an. Nach letzten Schätzungen im April 2017 kommen im Jahr etwa 150.000 Touristen ins Land und machen den Tourismus zu zweitwichtigsten Deviseneinnahmequelle. Reisen in dem Land sind zurzeit nur möglich, wenn man eine Tour bucht und sich in Begleitung eines lizenzierten Führers befindet. Man möchte dem Billig- und Massentourismus vermeidet und schreibt für jedes Arrangement einen Mindestpreis von 200 oder 250 US-Dollar (je nach Jahreszeit) pro Nacht vor – Minimum Daily Package. Zudem gibt’s eine Einreisegebühr von 40 US-Dollar.

Unterwegs in Bhutan

Wer die zugegeben schwierige Anreise und komplizierte Einreiseformalitäten hinter sich gebracht hat, den erwartet ein faszinierendes Land und man kann behaupten, dass noch nicht allzu viele „Westler“ hier waren.
Wir wollen unsere kleine Rundreise in der Hauptstadt Thimphu starten. Als erstes Highlight erwartet euch hier der Dechencholing-Palast, der in den 1950er Jahren erbaut wurde. Er ist der offizielle Hauptpalast des Königs und liegt ungefähr sieben Kilometer nördlich der Hauptstadt. Bewohnt wird der Palast zwar nicht mehr von der Königsfamilie, doch er dient vor allem repräsentativen Zwecken und unter anderem auch als Unterkunft für indische Delegationen. Der aktuelle Königswohnsitz ist der Samteling-Palast.
Unsere nächste Station ist die Stadt Paro. Die Kleinstadt Paro – etwa 15.000 Einwohner – liegt im Westen von Bhutan auf knapp 2.400 Metern Seehöhe. Die Stadt musste sich seit dem 17. Jahrhundert immer wieder gegen eindringende Tibeter zur Wehr setzen und spielte im Konflikt mit den nördlichen Nachbarn immer wieder eine wichtige Rolle. Paro verfügt über eine eisfreie Landverbindung von Tibet über das indische Chumbi-Tal und hatte daher eine entscheidende strategische Funktion, wenn es darum geht Bhutan gegen die Tibeter zu verteidigen. Heute befindet sich der einzige internationale Flughafen in Paro. Wer hier im Frühjahr zu Besuch ist, sollte auf keinen Fall das traditionelle Klosterfest – das Tsechu – versäumen. Sehenswert sind in der kleinen Stadt das sogenannte Tigernest-Kloster aus dem 8. Jahrhundert, die Tempel Dungtse Lakhang und Kyichu Lhakhang – dieser buddhistische Tempel stammt aus dem 7. Jahrhundert – und die Ruine der Klosterfestung Drukyel Dzon. Der Legende nach war Kyichu Lhakhang dazu bestimmt, die Riesige Dämonin gleichen Namens zu zähmen.
Selbstverständlich lockt Bhutan aufgrund seiner Himalajalage immer wieder zahlreiche Bergsteiger und Trekker ins Land. Wer sich für solch eine Reise nach Bhutan näher interessiert, sollte sich auf alle Fälle an einen erfahrenen Veranstalter wenden, um vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein.

Wir hoffen, wir haben mit unserem Reiseziel des Monats die Abenteuerlust in euch geweckt und ihr seid neugierig auf das kleine Land in Asien geworden. Und wenn ihr auf der Suche nach einer Reisebegleitung dorthin seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Bhutan.