Reisebericht Madagaskar

von tanja auf 17.06.2019

Atemberaubende Strände

Von Ankanara ging es in einem überraschend gut verlaufender Taxi Brousse ride nach Nosy Be. Es muss sich um den ersten Taxi Brousse Fahrer gehandelt haben, der tatesaechlich in Eile gewesen sein muss, sein Endziel zu erreichen. Obwohl das Taxi mit lediglich 4 Personen in einer Reihe und somit nach unseren neuen Taxi Brousse Standards nicht wirklich voll besetzt zu sein schien, wollte der Fahrer nicht für weitere Passagiere stoppen. Vielleicht hat er festgestellt, dass er mehr Geld mit mehr Fahrten pro Tag machen kann, anstatt 4 Stunden auf mehr Passagiere zu warten. Wir wissen in jedem Fall immer noch nicht, wie wir es in insgesamt 4.5 Stunden von Ankanara ins Hotel auf Nosy Be geschafft haben.

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Aber da waren wir nun... Und die naechsten Tage stand nur relaxen auf unserem Plan. Obwohl eine ordentliche Dusche mit Sicherheit Top Prioritaet hatte. Und nach 3 Tagen ohne Dusche inclusive 2er Treks, war es sogar mir egal, dass wir lediglich eine kalte Dusche zu uns nehmen konnten.

Hier schnell unsere Highligths auf Nosy Be:

- riesen Terrasse und Kueche direkt am Strand mit Blick uebers Meer in Ambrondana Beach

- jeden morgen frische Fruechte

- Wale, die wir aus einiger Entfernung vom Strand beobachten konnten und uns nur aufgefallen sind, da sie nach ihren genialen Spruengen riesige splashs hinterliesen (einfach nur wahnsinn!!!)

- zuviele nicht benoetigte Souvenirs (Muscheln, Ketten und mit Sicherheit 3kg schwere Bilder), aber es war einfach zu schwer nein zu den Hundblick reinschauenden locals zu sagen (vor allem, wenn man sieht was fuer Rummel manche Leute verkaufen muessen, um ein wenig Geld zu verdienen)

- Andilana Beach und der Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Flut bedeutet ein atemberaubender schneeweisser Sandstrand mit glassklarem blauen Meer, waehrend Ebbe ein riesen Anmarsch an sich aufspielenden und oeligen Italiern mit sich brachte (lediglich bei Ebbe konnten sie naemlich den weiteren Strandabschnitt erreichen). Wir mussten feststellen, dass die uns schon recht arrogant erscheinden Franzosen, harmlos gegenueber den halb nackten, rumposenden Italiern in Andilana Beach waren. Es ist unglaublich, wie schnell ein atemberaubender Strand vom Massentourismus zerstoert werden kann....

- jede Menge Kerzenlicht (um kein schlechtes Gewissen haben zu muessen), da wir in Andilana Beach in einem suessen Haus mit riesen Terasse, Generator fuer Strom und Gass zum kochen lebten, waehrend die Besitzer in einer kleinen Huette ohne Strom wohnte und mit Kohle kochen musste.

Auf geht's nach Tana

Von Nosy Be wollten wir uns dann den angeblich 20-35 Stunden dauernden Taxi Brousse ride nach Mahajanga ersparen und sind somit direkt nach Tana geflogen.

Von Tana ging es dann weiter nach Ile Stainte Marie. Da ein Flug zu teuer geworden waere, haben wir uns wohl oder uebel fuer den naechtsen 12 Stunden Taxi Brousse ride entschieden. Wieder wurden wir positiv ueberrascht, denn in den Taxi Brousses in Central Madagascars wird nur eine Person pro Sitzplatz eingeplant. Zwar sind die Sitze eher fuer kleine Malagsy Leute zugeschnitten, aber immerhin mussten sich nicht weitere 4 Leute in deine Reihe quetschen...

Auf Ile Sainte Marie haben wir dann Helen und Peter kennengelernt und uns so gut verstanden, dass wir die naechsten Tage mit beiden am Strand auf Ile aux Nattes verbracht haben, jeden Abend zu viele Three Horses Bier getrunken haben und jede Menge Spass hatten. Beide sind seit 4 Jahren am Reisen/ Volunteerarbeit leisten und geniessen ihr Leben nach einer stressigen Karriere Zeit in Amerika (Helen war Fashion Designerin fuer Britney Spears, Red Hot Chilli Peppers, etc. und Peter war erfolgreicher Advertising Manager).

Nach dem wir Josh's Geburtstag gut gefeiert haben, ging es fuer uns fuer die letzten Tage nach Andasibe in den Nationalpark, um die Indris und ihre Walgesaenge zu hoeren. Es war einfach unglaublich und fuer mich der beste Park und Regenwald, den wir besucht haben. Wir hatten unglaubliches Glueck und haben noch 3 weitere Art Lemurs im Park von Baum zu Baum springen sehen koennen und am naechsten Tag sind wir sogar von einige Lemurs im Community gefuehrten Nationalpark verfolgt worden.

Was gibt es zusammenfassend zu Madagascar zu sagen??

Wie ist Madagascar eigentlich?

Es ist schwer Madagascar mit einem anderen Land zu vergleichen. Es ist wesentlich aermer als z.B. Indien, aber trotzdem scheint es wesentlich weniger Bettler oder obdachlose Menschen zu geben.

Die locals in Madagascar sind zudem einfach der Hammer. Sie haben einen Gemeinschaftssinn und ein Ideal Dinge zu teilen ohne dabei selbst etwas zu haben, dass man einfach nur ueberwaeltigt ist.

Zudem wird man ueberall mit extremer Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und oftmals einem 'Salu vazaha...' (Hallo Fremder) begruesst. Es scheinen die erste Worte zu sein, die viele von ihnen lernen. An manchen Tagen in Maroantsetra sind wir Weg entlang gelaufen, die von Reisfeldern umringt und auf denen kein Mensch weit und breit zu sehen war und wir konnten immer noch "Salu vazaha..." hoeren und nach kurze Suche eine winkende Hand ueber dem Grass entdecken.

Nun gibt es aber neben den Malagasy's aber auch reichlich Franzosen in Madagascar. Was kann man zu den Franzosen sagen... Zu 90% sind sie die Besitzer der relativ ueberteuerten Restaurants und Hotels. Es erschien uns zudem, dass sie alle Vorteile des Landes gerne nutzen wollen, aber nicht wirklich irgendetwas zurueckgeben moechten. Madagascar ist dank der Franzosen ein dritte Welt Land, dass gerne europaeische Preise als Masstab nimmt, die Qualitaet aber nicht entsprechend angepasst wird... Wir haben keinen hohen Standard in Madagscar erwartet, aber doch irgendwie schon ein entsprechendes Preis- Leistungsverhaeltnis.

Diese Preise hier...

Beispielsweise zahlen wir in einem franzoesischen Restaurant 20.000 Ariary (7 Euro) fuer zwei Teller mit Spaghetti ohne alles (was uns maximal zusammen 0.25 Cent kostet, wenn wir es selber kochen) oder man findet Toiletten ohne Sitzdeckel, Unterkuenfte zu normalen Preisen ohne funktionierende Wasserleitungen, etc.. Und das alles, damit sie sich mindestens einmal im Jahr einen Flug nach Frankreich leisten koennen. Einer unser Guides im Nationalpark hat das ganze Problem recht gut formuliert: "Ich habe ein Problem mit den Franzosen, da sie irgendwie ihre Kolonialmentalitaet nicht ablegen koennen." Es trifft es recht gut!

Unserem Eindruck nach sind die Franzosen zudem recht stolz darauf, dass ihre Sprache in Madagascar gesprochen wird... Wie wir festellen konnten waren die Malagasy's wesentlich begeisterter, wenn sie feststellten, dass wir Englischen sprachen. Wenn sie dann selbst auch noch ein bisschen Englisch sprechen koennten, hatten wir gerne Mal einen Wegbegleiter fuer die naechsten Kilometer. Aus unseren Erfahrungen in anderen Entwicklungslaendern konnten wir in solchen Situationen normalerweise garantieren, dass uns innerhalb der naechsten 3 Minuten etwas verkauft werden soll oder dass sich diese Person als Guide vorstellt, aber nein, in Madagascar wartest du vergebens darauf. Sie sind einfach begeistert mit dir Englisch sprechen zu koennen.

Madagscar ist wirklich ein faszinierendes und vielfaeltiges Land, sei es von National Parks bis zu atemberaubenden Straenden. Wir beide haben die Zeit wirklich, trotz mancher Verzichte, sehr genossen.

Mittlerweile sind wir schon wieder in Suedafrika angekommen, was bedeutet, wir haben Strom und Licht, wann immer wir wollen, es gibt Supermaerkte, in denen man mehr als Tomatenpaste und Spaghettis kaufen kann, es gibt Autos, bei denen man nicht das Gefuehl hat, dass sie jede Minute auseinanderfallen werden und es gibt Schokolade!!!

tanja

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