Bergfeuer in Tirol und Südtirol: Gipfel in Flammen

von | Jun 3, 2015 | Uncategorized, Uncategorized

Brennende Herzen, Tauben und Kreuze erleuchten jedes Jahr im Juni die Bergrücken in den Alpen. Während die traditionellen Sonnwendfeiern auf ein vorchristliches Ritual zurückgehen, stehen die aufwändigen Herz-Jesu-Feuer bis heute für die Heimatverbundenheit der Tiroler. Für einige Stunden können Urlauber und Einheimische an den jahrhundertealten Bräuchen in nächtlicher Stille teilhaben – hier die besten Schauplätze.


Schenna bei Meran

Von den hoch gelegenen Ortsteilen der Südtiroler Gemeinde Schenna bei Meran (www.schenna.com) bietet sich Urlaubern ein 360-Grad-Blick über den gesamten Meraner Talkessel mit seinen flammenden Bergspitzen.

St. Anton am Arlberg in Tirol

Knapp 300 Feuerstellen aus mit Diesel befüllten Kartondosen – die übrigens rückstandslos verbrennen – ergeben das beeindruckende Gesamtbild: Ein 200 Meter langer Kelch mit Hostie leuchtet am Gampen in St. Anton am Arlberg in Tirol. (www.stantonamarlberg.com)

Vinschgau in Südtirol

Die Bergfeuer zum Herz-Jesu-Fest gelten im Südtiroler Vinschgau (www.vinschgau.net) und in ganz Tirol als Symbol tiefer Heimatverbundenheit.

Vinschgau in Südtirol

Die Sonnwendfeuer in der Tiroler Ferienregion Wilder Kaiser (www.wilderkaiser.info) werden entzündet, um die Kraft der Sonne zu verstärken und Böses von Mensch und Tier fernzuhalten.

HISTORISCHE HINTERGRÜNDE

Herz-Jesu-Feuer am 14. Juni 2015: Als das französische Heer 1796 unter Napoleon I. die Grenzen Tirols bedrohte, vertrauten die Landstände ihre Heimat in der Hoffnung auf göttlichen Beistand dem „Heiligsten Herzen Jesu“ an. Im Fall eines Sieges gelobten sie, ihre Dankbarkeit alljährlich mit einem Fest zu bezeugen. Zeitgleich entzündeten sie auf den Bergrücken Feuer, die als weithin sichtbarer Aufruf zum Widerstand die Nacht erhellten – mit Erfolg: 1809 siegten die Truppen von Andreas Hofer in der Schlacht gegen Franzosen und Bayern. So wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag aller Tiroler, das damals geleistete Gelübde hat seine Gültigkeit bis heute nicht verloren: Jeweils am zweiten Wochenende nach Fronleichnam erstrahlen nach Einbruch der Dunkelheit sakrale Bilder auf den umliegenden Gipfeln, zum Beispiel im Südtiroler Vinschgau , in St. Anton am Arlberg in Tirol oder in Schenna oberhalb von Meran .

Sommersonnenwende am 21. Juni 2015

Bereits in vorchristlicher Zeit war die Verehrung der Sonne im Leben alpiner Bergvölker fest verankert. Rituelle Zeremonien wie zur Sommersonnenwende wurden mit dem Entfachen großer Feuer begangen. Mit Einzug des Christentums verlieh man den heidnischen Bräuchen neue Bedeutung: So wurde die Sommersonnenwende oft mit dem Fest Johannes des Täufers verbunden und fortan als „Johannisfeuer“ gefeiert. Besonders eindrucksvoll erleben Urlauber die Sonnwendfeier am 20. Juni in der Tiroler Ferienregion Wilder Kaiser.

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Quelle: www.hermann-meier.de