Kulinarische Weltreise: die Küche Galiciens

von | Jul 10, 2015 | Uncategorized, Uncategorized

Vorige Woche haben wir euch mit Galicien eine Region in Spanien vorgestellt, die man weniger als klassische Urlaubsdestination kennt. Grund genug für uns, auf unserer kulinarischen Weltreise in Galicien Station zu machen, um euch ein paar Highlights dieser vielfältigen spanischen Regionalküche vorzustellen.

Grundsätzliches über die galicische Küche

Die Küche Galiciens ist geprägt von der maritimen Lage und dem Meeresklima Galiciens. Sie gilt als einfache, aber sehr abwechslungsreiche Küche, wo hauptsächlich Meeresfrüchte, Fisch und gedämpftes Gemüse Verwendung findet. Die Galicier würzen ihre Speisen nur sehr sparsam, zumeist nur mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Lorbeer.

Meeresfrüchte, Fisch & Co

Wie bereits erwähnt, wird die galicische Küche besonderes von Meeresfrüchten und Fisch geprägt. Hier gibt es Gerichte, die man hierzulande so gut wie nicht kennt. Eines davon sind Entenmuscheln, die in Galicien überaus beliebt sind.
Entenmuscheln – auf Spanisch Percebes – wachsen auf scharfen Riffen überwiegend an der galicischen Todesküste und sind teurerer als die meisten anderen Meeresfrüchte. Im Grunde sind die Entenmuscheln keine Muscheln, sondern gehören eigentlich zu den Krebsen. Früh am Morgen werden sie geerntet, wobei die Erntemenge mit sieben Kilo pro Person begrenzt ist. Gegessen werden vorwiegend die Stiele der Tiere, die man nur sehr kurz in Salzwasser mit einem Lorbeerblatt kocht – ähnlich wie alle anderen Krebse. In der Regel genießt man die Entenmuscheln ohne Beilage, wobei man mit den Händen den Steil vom Stein abbricht, die Füße abdreht und das Fleisch herauszieht. Die Delikatesse entfaltet ein wunderbar weiches Aroma von Meer und Jod. Und an der Küste gibt es in Galicien sogar ein alljährlich stattfindendes Percebes-Fest.
Neben den Entenmuscheln kommen aber auch Calamari, Sepia, Navaja, Mejillones, Jakobsmuscheln und Bigaros sowie als Fisch Besugo, Dorada, Mero, Merluza und Bacalao auf den Tisch.
Ein weitere Meeresfrüchte-Spezialität aus Galicien sind Seekraken – Polbo á feira. Der Krake wird mit wenig Öl und Paprikapulver gekocht und häufig mit gegarten Kartoffeln serviert. Der Pulpo ist eine galicische Delikatesse und wird hier auch für die Paella verwendet, die aber in Galicien weit weniger als im Rest Spaniens zubereitet wird.

Fleisch, Tapas und Co

Neben der großen Vielfalt, die das Meer dem galicischen Speiszettel bereitet, wird im Nordwesten Spaniens natürlich auch Fleisch genossen. Ternera Gallega ist galicisches Rindfleisch, das wie Schweinefleisch hauptsächlich gegrillt auf den Teller kommt. Sehr beliebt sind die aus Keramik bestehenden Tischgrills, wo man die Köstlichkeiten frisch zubereitet. Gefragt sind bei den Galiciern auch Enten, Kapaune und der Truthahn Pedro sowie vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt Schweineköpfe.
Natürlich gibt’s hier im Nordwesten der iberischen Halbinsel auch die für Spanien so typischen Tapas. Ob Oliven, Käse, Schinken oder kurzgebratener Fisch und Meeresfrüchte – die Tapas in Galicien sind ebenso köstlich wie sie vielfältig sind.
Eine weitere Spezialität Galiciens sind die sogenannten Empanadas. Das sind kleine Teigtäschchen, die mit gepökeltem Fleisch, Meeresfrüchten oder Thunfisch gefüllt und ebenfalls als Tapas serviert werden.
Und als Nachtisch empfiehlt sich die Tarta de Santiago, eine Mandeltorte aus Santiago de Compostela.
Berühmt ist auch der Galicische Käse, der überwiegend aus Kuhmilch hergestellt wird. Der bekannteste davon ist der busenförmige Queso de Tetilla, der recht mild ist und am besten mit einem Gläschen galicischem Weißwein genossen wird.

Galicien und seine Weine

Wie auch in anderen Gegenden Spaniens gehört Wein zur allgemeinen Esskultur. Aufgrund des Klimas wird hier nur wenig Rotwein dafür aber mehr Weißwein produziert. Einer der besten Weißweine ist der Ribeiro – ein einfacher, sehr spritziger Wein. Dieser wird nach alter Fischertradition aus einer Porzellanschale getrunken. Ein zweiter köstlicher Weißer ist der Albariño, der sehr an die deutschen Riesling-Weine erinnert.
Bekannte galicische Weinbaugebiete sind Rias Baixas, Valdeorras, Monterrei und Ribeira Sacra
Aber nicht nur Wein wird in Galicien als alkoholisches Getränk getrunken. Sehr beliebt ist der Tresterschnaps Orujo, der entweder pur, als Kaffeelikör (licor café) oder als Kräuterlikör (orujo de hierbas) getrunken wird. Vor allem bei der Jungend erfreut sich der Queimada („die Verbrannte“) größter Beliebtheit. Er besteht aus Orujo, der mit Zucker, Zitronenschalen und Kaffeebohnen versehen flambiert wird.

join my trip Tipp für Galicien

Wie in Südeuropa üblich, wird auch in Galicien zu anderen Zeiten gegessen als man es hierzulande gewohnt ist. Das Mittagessen wird in Galicien zwischen 14:00 und 16:00 Uhr und das Abendessen oft weit nach 20:00 Uhr eigenommen.
Unser Tipp daher an euch: Stellt euch auf die „kulinarischen Verhältnisse“ in Galicien ein und geht zu den ortsüblichen Zeiten essen. So kommt ihr vielleicht in einem kleinen Fischerdorf mit den Einheimischen in Kontakt, die euch die eine oder andere Geschichte über ihre Heimat erzählen.

Wir hoffen, wir haben euch mit unserem kleinen Streifzug durch die Küche Galiciens ein wenig neugierig auf die Region im Nordwesten Spaniens gemacht. Und falls ihr für einen Trip nach Galicien noch eine Reisebegleitung sucht, findet ihr diese bei uns auf Reisepartner Spanien.