Kulinarische Weltreise: Nova Scotia

von | Nov 11, 2016 | Uncategorized, Uncategorized

Heute findet unsere kleine Reihe über Nova Scotia mit einem Ausflug in die Küchen der kanadischen Halbinsel ihren Abschluss. Das letzte Mal waren wir ja auf dem Cabot Trail unterwegs und nun wollen wir mal sehen, was es hier Köstliches zu entdecken und vor allem zu erkosten gibt. Entlang der weltberühmten Panoramastraße gibt es zahlreiche Restaurants, kleine Gaststuben und Pubs, wo ihr euch mit regionalen Schmankerln, mehrheitlich aus dem vor der Haustür liegenden Meer, den Bauch vollschlagen könnt.


Alles Hummer, oder was?

Der unumstrittene Star der Kulinarik von Nova Scotia ist der Hummer. Kaum wo auf der Welt sonst, spielt das edle Krustentier eine so zentrale Rolle wie in der östlichsten kanadischen Provinz. Der Hummer wird hier nicht so wie bei uns vorwiegend in Spitzenrestaurants zu sehr „strengen“ Preisen serviert. In Nova Scotia gibt es ihn in den unterschiedlichsten Varianten in so gut wie jedem Lokal auf der Speisekarte. Auch in Supermärkten ist der Lobster frisch aus einem Wasserbecken zu finden – falls ihr euch auf eurem Roadtrip einmal selbst an die Zubereitung des Schalenviechs heranwagen wollt. Darüber hinaus gilt der Hummer als das heimliche Wappentier von Nova Scotia. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man ihn nicht nur auf dem Teller, sondern auch auf T-Shirts, Fahnen, Kappen, Handtücher und weiß sonst noch findet.

McLobster und der Hummer in der Kultur

Während der Lobster in unseren Breiten als teure Delikatesse gilt, zählt er in Nova Scotia im weiteren Sinne zu den Grundnahrungsmitteln. Es gibt ihn zu vernünftigen Preisen überall zu kaufen und die Vielfalt seiner Zubereitung scheint unbegrenzt zu sein. So serviert man euch hier unter anderem Hummerenchiladas, Hummerpfannkuchen oder Hummersuppe. Sogar Hummerchips gibt’s hier, die man sich abends gemütlich vor der Glotze gönnt und in den Schnellimbissen bietet man saisonabhängig McLobsters an.
Aber auch im kulturellen Leben ist das leckere Krustentier auf der Halbinsel fest verankert. Es gibt unzählige Songs über den Hummer, er ist Hauptdarsteller in Büchern und in vielen Orten finden Hummerfestivals statt. Die Einheimischen und die Besucher treffen sich zum traditionellen Hummeressen in Restaurants oder Gemeindegebäuden. Hier bezahlt man einen fixen Preis und kann dann so viel Hummer und andere Meeresfrüchte schlemmen, wie man will.

Der Hummer als Wirtschaftsfaktor

Der Lobster ist auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in Nova Scotia. Hier werden ungefähr dreiviertel der jährlichen Fangmenge in Kanada gefischt, wobei davon rund 80 Prozent in den Export gehen. Man schätzt, dass auf der Halbinsel mehr als 10.000 Menschen in der Hummerfischerei beschäftigt sind, wobei diese im Winter zumeist auch einer anderen Tätigkeit nachgehen. Wer gerne einmal dabei sein will, wie das wertvolle Schalentier aus den Tiefen des Nordatlantiks geholt wird, hat in Nova Scotia die Möglichkeit, an einer Lobstertour teilzunehmen, die in vielen Hafenstädten angeboten werden.

Das Wasser als Speisekammer

Wenn ihr nun den Eindruck bekommen habt, dass sich die Ostkanadier ausschließlich von Hummer ernähren, dem sei gesagt: ganz so ist es nicht. Was aber stimmt ist die Tatsache, dass die Speisezettel in Nova Scotia stark von Fisch und Meeresfrüchten dominiert werden. Dies ist auch kaum verwunderlich, da der Atlantik im wahrsten Sinn des Wortes direkt vor der Haustür liegt und es auf der Halbinsel unzählige Wasserläufe und Seen gibt. Daher kommen hier überdurchschnittlich oft Lachs, Muscheln und alles weitere, was im Wasser lebt, auf den Tisch. Wer sich näher dafür interessiert, dem sei ein Besuch des Halifax Seaport Farmers’ Market an Herz gelegt. Diesen gibt es schon seit 1750 und ist der am längsten durchgehend bestehende Markt in Nordamerika.

Weitere Spezialitäten in Nova Scotia

Neben dem Hummer in all seinen Variationen gibt es natürlich noch andere Spezialitäten, die typisch für Nova Scotia sind. Da wären zum Beispiel die Jakobsmuscheln – hier Scallops genannt. Diese werden gegrillt, gebraten oder gebacken oft mit einer Remouladensoße serviert. Wer auf Suppen Gusto hat, wird mit den herrlichen Fisch- und Venusmuschelsuppen seine wahre Freude haben. Sehr beliebt ist auch das Heringsgericht Solomon Gundy.
In unserem Artikel über Nova Scotia als Reiseziel des Monats Oktober haben wir euch ja erzählt, dass die Halbinsel stark durch ihre Einwanderer geprägt ist und das merkt man auch an den Gerichten. Die Lunenbergwurst geht auf deutsche Wurzeln zurück und Speisen wie Fish and Scrunchions, Dutch Mess, Hugger in Buff und House Bunkin weisen die unterschiedlichsten Einflüsse der Einwanderer auf. Bei diesen Gerichten handelt es sich zumeist um Fisch- und Kartoffelgerichte mit Zwiebeln sowie gesalzenes Schweinefleisch in Sahnesoße. Als Nachtisch gibt’s in Nova Scotia vieles aus regionalen Obst und Beeren wie Grunt – ein Kompott mit Klößchen. Aber auch ein saftiges Steak von kanadischen Rindern oder Wildbret aus den unendlichen Wäldern sollte man einmal probiert haben.

join my trip-Tipp: Bier in Nova Scotia

Das beliebteste Getränk in Nova Scotia ist zweifellos das Bier. Dieses wird wie die anderen alkoholischen Getränke in Gläsern auf der Halbinsel in Restaurants zu den Mahlzeiten und an den Hotelbars von 11:00 bis 14:00 Uhr ausgeschenkt. Fass- und Flaschenbier gibt es hingegen in den Gaststätten von 10:00 Uhr bis in die frühen Morgenstunden. Allerdings ist in Kanada der Verkauf von Alkohol erst an Personen ab 19 Jahren gestattet.
In Nova Scotia gibt es eine lebendige Craft-Bier-Szene, die auch hier immer beliebter werden. Bierige Highlights sind dabei Propeller, Garrison und Granite. Und wer einmal eine kanadische Brauerei genauer unter die Lupe nehmen möchte, ist in Alexander Keith’s Brewery in Halifax genau richtig. 1820 wurde die Brauerei vom legendären Alexander Keith gegründet. Dieser war nicht weniger als drei Mal Bürgermeister von Halifax. Bei einer Führung durch die Brauerei könnt ihr nicht nur die Wohnräume des Gründers besichtigen, sondern lernt auch, wie das beliebteste Getränk der Kanadier hergestellt wird. Danach ist eine Einkehr in der Stags’s Head Tavern angesagt. Dabei handelt es sich um die private viktorianische, an die Brauerei angeschlossene Taverne von Alexander Keith, wo ihr euch das eine oder andere Bier genehmigen könnt. Doch Vorsicht: Es könnte sein, dass es hier sehr spät wird.

Damit sind wir auch schon am Ende unserer kulinarischen und auch Erkundungs-Reise durch Nova Scotia. Wir hoffen, euch neugierig auf die spannende Region im Ost Kanadas gemacht zu haben. Falls ihr einen Trip dorthin plant und dazu noch auf der Suche nach der passenden Begleitung seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Kanada.